Geändert: 31. 1. 2008, 00:48
AMD, nein Danke.
Ich war ja eigentlich lange Zeit Fan von AMD. In meinem Rechner zuhause tut seit vielen Jahren ein K6-200 seinen Dienst, der schon vor vielen Jahren auf 233 Mhz übertaktet wurde und trotzdem mittlerweile zwei Festplatten und mindestens ebenso viele optische Laufwerke überlebt hat. Preisgünstiger waren die AMD eigentlich immer, später aber waren sie dann auch noch schneller (Athlon vs. Pentium III) oder schlichtweg besser (Opteron vs. Xeon und Itanium). Die neuen Core-Prozessoren von Intel sind dann doch schon schnuckelig, aber die aktuellen Athlons sind auch nicht schlecht. Die Performance ist selbst für meine Zwecke (Kernel- und KDE-Entwicklung) inzwischen ausreichend.
Ende letzten Jahres nun hat mein Rechnerzoo seinen bislang letzten Zuwachs bekommen. Nach langen Jahren sollte es nun endlich ein Laptop werden. Die Hardwareunterstützung von Linux ist ja heutzutage besser als die jedes anderen Betriebssystems, allerdings gibt es immer noch ein paar Gebiete auf denen die Hersteller mauern:
- Softmodems. Ich habe nicht den leisesten Schimmer was dieser Schwachsinn soll. Modems sind nur ein minimales Stück Hardware, sind heutzutage technisch fast überholt und für sich alleine nahezu überhaupt kein Markt mehr. Die Technik ist zig Jahre alt und bestens bekannt, also warum in aller Welt diese Geheimniskrämerei?
- WLAN-Gedöns. Da gibt es irgendwelches Ass-Covering wegen der möglichen Verwendung auf nicht zugelassenen Frequenzen und so. Zum Glück sind viele Karten unter Linux durchaus brauchbar und brauchen nur ein entsprechendes Firmware-Paket.
- Grafikkarten. Für diesen Markt habe ich eigentlich sowieso nichts übrig. Ich komme auch heute noch gut mit höchstens 16 MB Grafikspeicher aus und brauche nicht 100 Pixelshader die in 18 verschiedenen Assembler-Dialekten frei darauf programmiert werden können Blut und Sperma noch fotorealistischer über den Bildschirm spritzen zu lassen. Das die Hersteller immer mehr Intelligenz in die Treiber packen (und vieles davon dem Zweck dient bei Benchmarks zu bescheißen) ist nicht mein Problem.
Ich brauche den üblichen 2D-Kram und vielleicht ein bisschen 3D für die OpenGL-Matrix als Bildschirmschoner. Ich brauche kein WLAN. Da aber jeder Laptop heutzutage welches hat will ich es selbstverständlich auch nutzen können. Das das Modem nicht funktionieren wird damit hatte ich mich schon kopfschüttelnd abgefunden.
Die Auswahl an WLAN-Karten mit Linux-Unterstützung ist heute groß genug um keine wesentliche Einschränkung mehr zu sein. Bei den Grafikkarten gibt es aber leider im Moment im Mobil-Bereich nur eine Wahl: Intel. Die ATI- und Nvidia-Treiber sind absolut grottenschlecht, außerdem durch den Closed-Source-Müll nicht bei neuen Kernelversionen brauchbar. Die offenen Treiber sind leider durch Patentmüll behindert und nur im 2D-Bereich halbwegs nutzbar. Für die Zukunft besteht wieder Hoffnung für AMD, aber als ich im Oktober die Auswahl traf gab es nur die Möglichkeit ein Centrino-Notebook zu nehmen. Im Mobilbereich hat sich AMD selbst aus dem Rennen geworfen, selbst schuld.