Geändert: 8. 8. 2007, 09:17
Falscher Film?
Bin ich eigentlich der einzige, der sich langsam vorkommt als wäre er im Kino falsch abgebogen? Wir haben zwar alle zusammen mit Spock gelernt, dass manchmal das wohl eines Einzelnen über das von vielen geht. Da sind also zwei israelische Soldaten entführt worden (möglicherweise auf dem Boden eines Nachbarstaats auf dem sie eigentlich nichts zu suchen hatten) und jetzt sind bei der "Rettungsmission" schon diverse ihrer Kollegen ums Leben gekommen.
Dann bombardiert Israel versehentlich ein UN-Gebäude, das als solches gekennzeichnet war und dessen Position bekannt war. Wir haben ja aus diversen Affären rund um CIA, NSA und BND gelernt, wie unglaublich schlecht Geheimdienste doch arbeiten. Aber das der israelische Geheimdienst, der früher eine Handvoll Zielpersonen in ganz Europa aufspüren und nahezu ohne Kollateralschaden liquidieren konnte, nicht mal eine verdammte Straßenkarte lesen kann ist eigentlich unglaublich. Vor allem weil die UN offenbar nach jedem Treffer nochmal bei ihnen angerufen hat und Bescheid gesagt hat das sie da irgendwas vermurksen.
Israel hat zugesagt, Luft- und Seekorridore für humanitäre Transporte einzurichten. Wie gnädig. Verdammt, da geht es um tausende von Menschenleben. Die UNO möge bitte mal den ständigen Schurkenstaat im Sicherheitsrat ignorieren, sich bei den arabischen Nachbarn ein paar Zerstörer ausleihen, diese weiß streichen und sich dann die Korridore selbst nach Notwendigkeit definieren. Die Routen werden Israel vorher mitgeteilt, das Kommando über die Schiffe bekommen neutrale Personen, die mit keiner der Kriegsparteien was am Hut haben, zum Beispiel ein paar Japaner. Die Schiffe fahren ihre Routen, wenn Attacken auf die angekündigten Transporte erfolgen wird entsprechend für die Sicherheit der Hilfslieferungen (und nur genau dafür) gesorgt.
Klar, das ganze ist leider ein Wunschtraum. Andererseits verspielt die UNO durch ihre durch die weltgrößte Terrororganisation erzwungene Bewegungslosigkeit gegenüber Israel die letzten potentiellen Sympatien in der arabischen Welt. Wer auch immer von einer "jüdischen Weltverschwörung" faselt muss objektiv für einen Spinner gehalten werden. Angesichts der aktuellen Ereignisse frage ich mich jedoch ernsthaft, wie man so etwas einem weniger gebildeten arabischen Bürger klar machen soll, der auf der einen Seite die Nachrichten verfolgt und auf der anderen Seite Wahnvorstellungen wie die Auschwitzlüge von seinen religiösen Führern und anderen Wirrköpfen wie dem iranischen Präsident vorgesetzt bekommt. Nach diesen Entgleisungen wusste in Europa jeder das man ihn besser ignorieren sollte. Aber wenn ein europäischer Staatschef via BILD irgendwelche Hetze verbreiten würde, die sich auf entfernte Teile der Welt bezieht, so würde das in den sozial schwächeren Bereichen Deutschlands auch die Mehrheit für bare Münze nehmen. Die einzige Chance jetzt noch was zu retten sehe ich in der allgemein geforderten Friedenstruppe. Für die Stabilität des Libanons ist dabei die Entwaffnung aller Milizen im Südlibanon unumgänglich.
Gleichzeitig sollte die Truppe aber auch befugt und ausgerüstet (!) sein jedwedes Gerät des israelischen Militärs, das die Grenze überquert oder über diese hinwegfeuert, augenblicklich zu Klump zu schießen. Ansonsten macht die UNO am Ende nur die Drecksarbeit für Israel: sie nimmt ihren Zielscheiben die Möglichkeit zurückzuschießen. Nicht das ich Leuten, die Raketen auf Wohngebiete abfeuern, nicht auch die Pest an den Hals wünsche. Aber wie wir ja in den letzten Jahren lernen durften können weder die jüdischen noch die arabischen Einwohner des gelobten Landes gut zielen und verursachen massiven Schaden bei ihrem wenig zielgerichteten Rumgeballer. Wenn dabei mal eines der "legitimen" Ziele getroffen wird ist das schon bald als Glückstreffer einzustufen.