Dakons blog

Erstellt: 15. 9. 2005, 17:03
Geändert: 14. 11. 2009, 21:06

Noch mehr Gründe für schlechte Hardware

Tags:

Dies ist die Fortsetzung von Warum Hardware so schlecht ist.

Ich füge der Liste von Schwachsinn hier noch ein paar Leckerbissen hinzu, über die ich inzwischen gestolpert bin:

Erstellt: 13. 9. 2005, 09:03
Geändert: 8. 8. 2007, 09:17

Besteck

Tags:

Etwas zum Schmunzeln möchte ich euch auch nicht vorenthalten: am Samstag war ich mit meiner Freundin in Saarlouis unterwegs zum Einkaufen. Beim dortigen T€di-Markt (so eine Ramschladen-Kette) gab es unter anderem auch Besteck für 1€ pro Set, jeweils so 3 oder 4 Teile drin. Hing alles fein säuberlich sortiert im Regal. Bei den Kuchengabeln musste ich jedoch stutzen: die hinteren waren zwar alle mit Kuchengabeln beschriftet, auf der Pappe vom Vordersten prangte jedoch deutlich sichtbar der Schriftzug "Joghurtlöffel". Einer der ganz seltenen Fälle in denen ich bedauert habe keine Kamera in meinem Handy zu haben.

Erstellt: 12. 9. 2005, 19:15
Geändert: 8. 8. 2007, 09:17

Big Brother 7

Tags:

Gestern abend habe ich beim Vorbeizappen etwas Big Brother geguckt. Sie zeigten gerade eine kleine Geschichte von Big Brother in Deutschland und endeten sinngemäß mit "als Big Brother 5 endete begann auch schon das Nächste. Das größte Big Brother das es jemals gab: Big Brother - Das Dorf". Mein Kommentar dazu war nur, das auch die nächste Stufe schon in Vorbereitung ist: Big Brother - Das Land, proudly presented von Innenotto und seinem Zwillingsbruder Innengünther. Was da noch eine Anspielung auf die allgemein hirnverbrannten Ideen der beiden "Securityspezialisten" war, erwies sich gerade eben mal wieder als viel zu real um komisch zu sein.

Das erschreckende daran ist ja nicht das es immer mal wieder Idioten gibt die mangels sinnvoller Tätigkeiten solche Schnapsideen hervorbringen, sondern viel mehr das anschließend Heerscharen von geistig auch nicht besser bemittelten Jüngern hinter ihnen her laufen und lauthals applaudieren. Die Meldung ist noch zu neu als das ich die ersten Beifallsrufe vernommen hätte. doch werden diese wohl leider nicht allzu lange auf sich warten lassen.

Scheinbar ist es ein gut gehütetes Geheimnis das diese Art der Filterung vollkommen sinnfrei ist. Damit hält man vielleicht den einen oder anderen Realschüler davon ab in seinem Garten (oder in dem seiner Ex-Freundin) ein kleines Feuerwerk zu veranstalten. Statt dessen wird der sich aber irgendetwas anderes nicht weniger Schaden verursachendes einfallen lassen. Überhaupt ist die freie Verfügbarkeit von solchen Anleitungen geradezu ein Geschenk Gottes: diejenigen die doof genug sind so etwas tatsächlich vor zu haben aber nicht schlau genug, sich trotz evtl. existierender Filter sich die nötigen Informationen aus anderen Quellen zu besorgen, haben eine große Wahrscheinlichkeit sich bereits bei den ersten Versuchen des Bombenbastelns derart final zu larten das sie entweder sofort geschnappt werden oder aufgrund ihrer großen Verteilung in der Umgebung in Zukunft ohnehin keinen Schaden mehr anrichten können. Diejenigen die schlau genug sind sich nicht sofort für den Darwin Award zu qualifizieren werden es auch schaffen sich in Opas Chemielexikon die nötigen Zutaten zusammenzusuchen.

Überhaupt zeugt die ganze Debatte um Kryptographieverbot und Webseitenzensur von beängstigender Unkenntnis. Was gewinne ich wenn ich als einzelnes Land (oder selbst als vereintes Europa) PGP mit Hintertüren vorschreibe oder rotten.com zensiere? Erstens wird kein Terrorist der Welt sich darum scheren, zweitens wird jeder auch nur halbwegs vernunftbegabte Mensch einfach in Zukunft die letzte Version vor der Hintertür einsetzen (dank Open Source wird auch recht bald feststehen, welche das ist) und zu guter letzt dürfte es selbst für Fünftklässer nicht zu schwer sein die interessanten Seiten im Google-Cache oder in anderen Webarchiven zu finden.

Aber zum Glück hat die Staatsgewalt (bzw. die, die sich für deren Bewahrer halten) sich etwas ausgedacht, um auch da weiterzuhelfen: die Vorratsdatenspeicherung. Nicht nur das die Provider (berechtigt) dagegen Sturm laufen, täglich Gigabyteweise für sie nutzlose Daten zu speichern, auch bzgl. des Grundgesetzes dürfte das Thema äußerst heikel sein. Außerdem gibt es genug Software mit dem sich jeder bereits auf seinem heimischen PC in ein Netzwerk von SSL-gesicheten anonymen Proxies einhängen kann. Dann füllen sich die Logfiles der Provider nur noch mit Verbindungsanfragen an irgendwelche Proxies, der Inhalt der Verbindung ist jedoch sowohl für den Provider als auch für die Strafverfolger unsichtbar und damit nutzlos. Was würde mich außerdem davon abhalten einen Root-Server im freien Ausland anzumieten, auf dem einen eigenen SSL-gesicherten Proxy aufzusetzen und allen Verkehr, selbst den zum Abruf des Wetterberichts, über diesen Rechner zu leiten? Wieder einmal würde diese Einschränkung nur dazu führen das einige wenige, dafür aber extrem dämliche Ganoven eingesackt würden. Es ist aber stark zu bezweifeln das man dieser kleinen Minderheit nicht auch auf anderem Wege hätte habhaft werden können.

Um das ganze noch zu einem halbwegs interessanten Ende zu führen und gibt es schließlich noch eine Anleitung wie man sich mit einfachen Mitteln eine Bombe bauen kann. Also alle schnell eine Kopie ziehen, bevor irgendwer die Seite zensiert. Wenn es dann soweit ist ausdrucken und bei Sohnemann (oder kleinem Bruder, je nach eigener Lage) in der Schule auf der Toilette an die Kabinenwand kleben. Frohes Silvester.

Erstellt: 1. 9. 2005, 09:40
Geändert: 3. 6. 2010, 13:40

Warum Hardware so schlecht ist

Tags:

Haben wir uns das nicht alle schon einmal gefragt? Nun, die einfache Antwort wäre vielleicht Hardwaredesigner als ein Mittelding zwischen Bauarbeitern und Softwareentwicklern anzusehen. Da beide Gruppen sich in einem steten Wettstreit miteinander befinden den größtmöglichen Pfusch abzuliefern würde das einige Ergebnisse erklären.

Doch heutzutage gibt es für alles kleine und große Helferlein, die Fehler zu großen Teilen erkennen oder verhindern sollen. Oder es einem einfach nur ermöglichen sollen eine etwas abstrakte Sicht der Dinge (also eine Sprache) in einen Haufen logische Schaltungen umzusetzen. Bereits neulich habe ich mich über die Design-Suite von Mentor beschwert, aber was mir Modelsim (der dafür benutzte Simulator) in den letzten Tagen an Kopfzerbrechen bereitet hat das schlägt dem Fass den Boden aus.

  1. zyklische Abhängigkeiten: jeder hat es schon mal gemacht, meistens ist es keine Absicht. So auch in diesem Fall. Ich hatte 2 Module die sich gegenseitig referenzierten. Es wäre nicht mal schlimm gewesen, da jeweils nur eine Funktion war, die die Deklaration eines records aus der anderen Datei kennen brauchte. Wie auch immer, jedenfalls hat es den Compiler nicht weiter gestört. Er rechnet also vor sich hin. Und da der Rechner relativ schnell war, rechnete er auch schnell vor sich hin. Ganz nebenbei bemerkte er immer mal wieder das er die Zwischenergebnisse irgendwo abspeichern musste und holte sich ein Stück neuen Speicher. Um es kurz zu machen: dieses absolut simple Problem, das selbst Turbo Pascal vor 10 Jahren sofort zu einem Compilerfehler (und damit zu einem definierten Abbruch einschließlich zugehöriger Fehlermeldung) veranlasste brachte dieses sündhaft teure Stück Software dazu meinen sämtlichen Speicher (RAM und Swap jeweils >1GB in der Maschine) und nebenbei sämtliche CPU-Zeit aufzufressen. Zum Glück waren sowohl scheduler als auch OOM-Killer an diesem Tag in guter Form und die Maschine blieb halbwegs benutzbar und es wurde nur dieser eine Prozess gekillt. Wow.
  2. doppelte Zuweisung: da Hardware nun mal real ist und in der realen Welt nichts sofort passiert kann man dies bei der Simulation seiner Schaltkreise berücksichtigen. Man schreibt dann solche Kontruktionen wie:
    signal <= '0' after 1 ns;
    Ausnahmsweise ist die Syntax sogar ziemlich selbsterklärend. Nun wollte ich am Anfang einen kurzen Moment das Reset-Signal auf Null ziehen und schrieb deshalb:
    res_n <= '0';
    res_n <= '1' after 1 ns;
    Auch das machte dem Compiler keine Schwierigkeiten, er lief ordnungsgemäß durch. Der Simulator jedoch entschloss sich wieder mal Heißhunger auf meine Resourcen zu bekommen und alles aufzufressen was er bekommen konnte. Ein beherztes kill -9 entledigte mich von diesem Problem, allerdings hat es 2 Anläufe gebraucht bis ich gemerkt habe was da die Probleme gemacht hat.
  3. Vektor-Zerstückelung: Man braucht es ja immer mal wieder: ich habe einen Bus und benötige nur einzelne Signale. Kein Problem. Ich habe 2 Busse mit unterschiedlichen Indizes und muss einen Teil von Bus A auf Bus B umbiegen. Sollte auch kein Problem sein. Dummerweise ist es das aber doch, denn wenn A Indizes von 63 bis 2 hat und B von 61 bis 0, dann bringt ihn das aus völlig unerklärlichen Gründen mächtig aus dem Tritt. Nein, er stürzt nicht ab und tut ansonsten auch was er soll. Nur leider kommt er auf die Idee die Signale irgendwie zu mischen wenn er die Zuweisung macht, was anschließend dazu führt das der Schaltkreis nicht mal entfernt das tut was man von ihm erwartet. Sowas zu finden dauert dann schon eine ganze Weile, weil man natürlich erst mal alles andere im Verdacht hat.
  4. geänderte Dateien: ab und zu erfreut mich der Simulator mit der Warnmeldung das er zwar gemerkt hat das sich eine Datei geändert hat, er diese aber nicht neu laden würde. Ich weiß zwar nicht warum er das nicht tut, aber wenigstens ist er so freundlich das Menü und den Menüpunkt gleich mitzuliefern mit dem man das von Hand machen kann. Das Menü gibt es auch, dummerweise existiert der Menüpunkt nicht. Auch die anderen Punkte in dem Menü laden die Datei nicht neu, so das man den Simulator verlassen und neu starten darf, was dazu führt das man die Einstellungen für die ganzen Signale wieder von vorne beginnen darf. Das kann man sogar skripten, nur lohnt sich das nicht wenn ich einen Schaltkreis ein halbes Dutzend mal simulieren will.
  5. Tcl-Freuden: Modelsim enthält auch einen internen Editor, mit dem man vielleicht sogar arbeiten könnte wenn er nicht so ein absolut kaputtes Stück Müll wäre. Das ganze ist irgendwie in Tcl zusammengebastelt. Wenn im Editor Zeilennummern angezeigt werden und man auf den leeren Bereich zwischen Zeilennummer und Code klickt erfreut einen das Teil zum Beispiel mit einer kryptischen Fehlermeldung über irgendwelche internen Fehler.
  6. Mausgeschichten: weder bei diesem Ding noch beim Mentor Designer tut der mittlere Mausbutton das was man von ihm unter Unix erwartet, nämlich einfügen. Das Mausrad funktioniert im Editor von Mentor wie gewohnt (muss wohl ein Versehen sein), wenn man sich den Schaltplan jedoch grafisch anzeigen lässt klappt das nicht mehr. Dafür zoomt er immer auf die Mitte des Schaltplans, die Schaltkreise stellt er jedoch nach oben links ausgerichtet da, man zoomt also fast immer auf den leeren Raum.

Die ganzen kleineren Eigenheiten an die ich mich inzwischen stillschweigend gewöhnt habe will ich hier gar nicht aufführen, aber eins ist klar: selbst wenn Hardwaredesigner wesentlich sorgfältiger sind als Softwareentwickler (denen kann nichts um die Ohren fliegen) und Bauarbeiter (die müssen ja nicht selber in dem Haus wohnen), kann am Ende trotzdem nichts brauchbares dabei rauskommen solange die Entwicklungswerkzeuge in einem derartig schlechten Zustand sind.

Erstellt: 25. 8. 2005, 11:49
Geändert: 8. 8. 2007, 09:17

Eigene Meinung unerwünscht

Tags:

Eigentlich wollte ich ja noch ein wenig warten und etwas weniger deutlich (oder polemisch, YMMV) werden. Aber was ich da aber gerade im Spiegel gelesen habe schreit geradezu nach einem Kommentar.

Stoiber fordert "wieder mehr Patriotismus", vorgestern faselte sein stv. Landesgruppenvorsitzender im ZDF von der "außenpolitischen Isolation", in die die Bundesregierung das Land gebracht hat. Irgendwas phantasierte er von "steht uns nicht zu" und bezog sich damit auf die eigene außenpolitische Meinung des deutschen Staates. Ja, echt. Deutschland steht keine eigene außenpolitische Meinung zu.

Was damit gemeint ist, dürfte jedem klar sein der die Possen von Merkel angesichts des letzten Irak-Krieges noch in Erinnerung hat. Was vom Mainzer Karneval äußerst passend mit einem Wagen porträtiert wurde spottet eigentlich jeder Beschreibung. Eine deutsche Oppositionsführerin (also insbesondere auf internationalem Parkett zu dem Zeitpunkt jemand völlig bedeutungs- da machtloses) jettet mal eben ins Land der unbegrenzten Peinlichkeiten um dem Präsidenten der ganzen freien Welt (es gibt auch ganz andere Meinungen bzgl. der freien Welt) zu versichern das man ganz seiner Meinung ist und liebend gerne bei seinem Eroberungsfeldzug in Richtung Ölreserven mitmarschieren würde.

Man muss sich das einmal klarmachen: Deutschland, immerhin eine der größten Wirtschaftsmächte weltweit und seit der Wiedervereinigung endlich wieder souveräner Staat, darf keine Meinung haben die von unseren amerikanischen Freunden abweicht. Hallo, geht's noch? Gerade diese Freunde haben in letzter Zeit immer wieder gezeigt das sie zu ihrem eigenen Vorteil sogar über die Leichen der eigenen Soldaten gehen, auch wenn dieser Vorteil bis dato ausgeblieben ist.

Aber jetzt spinnen wir den Faden doch mal weiter. Natürlich mit viel hätte-wäre-wenn und einer großen Unwahrscheinlichkeit: Angie die Große schickt ihre Armeen zusammen mit den tapferen Kämpfern aus dem Land der Freiheit in den Krieg gegen die Horden der Finsternis aus dem Land des Öls und der Massenvernichtungswaffen, angeführt von ihrem grausamen Herrscher, dem dunklen Lord Saddam. Mal abgesehen von der personellen und materiellen Machbarkeit, die Bundeswehr hat schließlich auch nur endlich viele ausgebildete und ausgerüstete Leute die sie ans andere Ende der Welt schicken kann, was hätte es uns gebracht? Deutschland müsste neben Afghanistan noch Truppen in einem weiteren externen Land unterhalten und versorgen, zusätzlich zu den wahrscheinlichen personellen Verlusten. Aber den großen Hammer hat sich wahrscheinlich noch niemand wirklich klar gemacht: wenn Deutschland Truppen im Irak stationiert hätte wäre es angesichts seiner Größe und wirtschaftlichen Bedeutung ein weitaus lohnenderes Ziel gewesen als Spanien. Und ich wage stark zu bezweifeln das jemand einen liegengelassenen Rucksack in einer Berliner S-Bahn bemerkt hätte, in Madrid ist das auch niemandem aufgefallen.

Ich will hier nichts beschreien, aber bei sowas erdreistet sich die CSU tatsächlich der Bundesregierung für eine außenpolitische eigene Meinung, die definitiv deutsche Bürger geschützt hat, anzugreifen? Ein gewisser Realitätsverlust hilft immer wieder um sich vor unliebsamen Wahrheiten zu schützen. Dumm nur wenn man sich so mit Weißbier zudröhnt das man jeglichen Bezug zur Realität verliert. Nur so kann man erklären das auf der einen Seite Patriotismus gefordert, auf der anderen Seite aber quasi eine außenpolitische Marionettenregierung gefordert wird. Vollgas voraus nach gestern - CDU

Erstellt: 25. 8. 2005, 08:47
Geändert: 8. 8. 2007, 09:17

The others

Tags:

Es gibt ja ungefähr so viele Programmiersprachen wie Gründe warum Leute in dem Alkoholismus verfallen, Zusammenhänge nicht gänzlich ausgeschlossen. Nun gibt aber einige davon die sich durch einige Besonderheiten von den anderen abheben, und eine von denen Ziel dieser Lästerei: VHDL (nicht zu verwechseln mit Verilog HDL, das man genauso abkürzen kann, aber etwas anderes ist).

VHDL ist eine Hardwarebeschreibungssprache in der ich derzeit das Innenleben eines Chips für meine Diplomarbeit schreiben darf. Eines der gängigen Konzepte von VHDL ist ein Vektor, quasi eine Ansammlung von zusammengehörigen Leitungen. Stelle man sich nun z.B. einen 32 Bit breiten Datenbus vor, so kann man damit eigentlich alles anstellen was man sich so vorstellt:

vector(31 downto 0) <= (24 => '1', 16 => '1', 8 => '1', 0 => '1'); initialisiert nur das jeweils letzte Bit eines jeden Bytes in dem Vektor. Die anderen Bits bleiben alle auf dem vorherigen Wert. vector(31 downto 0) <= (24 => '1', 16 => '1', 8 => '1', 0 => '1', (others => '0')); initialisiert auch alle vorher nicht explizit erwähnten, auf 0. Extrem praktisch, denn others weiß automatisch wie lang es ist. vector <= (others => '0'); knüppelt gnadenlos alles auf 0 was in dem Vektor ist. Auch hier weiß others automatisch wie lang es ist.

Was mich aber richtig nervt ist die Tatsache das bei Vergleichen others auf einmal jede Intelligenz verliert und ein Konstrukt wie if (vector = (others => '0')) then ... schlicht einen Compilerfehler wirft weil er nicht weiß wie lang er den ad-hoc-Vektor machen muss. Hallo? Wie wäre es mit der Länge des Vergleichswerts?

Aber nicht nur die Sprache ist an einigen Stellen irgendwie daneben, wie es sich für eine Programmiersprache gehört sind auch die Tools auf viele subtile Arten kaputt. Da ist zum Beispiel dieser HDL Designer von Mentor, der das in der Tat nützliche Feature hat bei einem Doppelklick auf die Fehlermeldung des Compilers an die entsprechende Stelle im Code zu springen. Wenn die Datei vorher nicht geöffnet war macht er sie sogar auf. Das ist nur leider schlimmer als wenn er nichts getan hätte, denn jetzt muss man die Datei erst schließen, erneut öffnen und wieder an die richtige Stelle gehen um die Korrekturen zu machen. Aus mir völlig unerklärlichen Gründen öffnet er die Datei nämlich schreibgeschützt. Dann hat der Editor das überaus nützliche Feature bei if-else-end-Konstruktionen die Einrückung automatisch zu machen. Tippe ich ein if und füge einen Zeilenumbruch ein verschiebt er den Cursor gleich um einen Tab weiter nach rechts. Sollte ich dann ein else, elsif oder end tippen springt er automatisch zurück sobald ich das Wort fertig habe. Er ist sogar so intelligent das er wenn ich mich vertippt habe und aus einem else ein elsif mache das nicht nochmals zurück eingerückt wird. Was ich aber nicht verstehe ist warum er innerhalb von Funktionen dieses Feature auf einmal vergisst und keinerlei Einrückungen mehr von selbst vornimmt.

Erstellt: 25. 8. 2005, 08:16
Geändert: 8. 8. 2007, 09:17

Der grün-rot-schwarze Otto

Tags:

Man kann von unserem Innenotto ja halten was man will. Ich persönlich bevorzuge es, möglichst wenig von ihm zu halten. Das liegt hauptsächlich daran das ich bei ihm immer das Gefühl habe er hätte 1984 zwar gelesen, aber nicht verstanden. Dummerweise ist er aber nicht der einzige Polizeistaatminister in Deutschland, im tiefschwarzen Beckstein hat er einen Geistesverwandten gefunden, der ihn der Gerüchteküche nach als Bundesminister beerben könnte. Ein Kollege machte vor einigen Tagen den Vorschlag Innenotto könnte ja dann nach Bayern gehen und da weitermachen.

Jetzt stelle man sich aber mal die Situation vor das es Beckstein gar nicht geben würde und die SPD die Wahl verliert so hoch, das eine große Koalition nicht notwendig ist. Dann klingelt abends bei Otto das Handy (er wird wohl ein Sattelitenhandy haben damit seine eigenen Jungs ihn nicht abhören können) und Angie ist am Telefon. Mit dem unwiderstehlichen Angebot für ihn für sie den Kettenhund zu machen. Könnte glatt passen oder? Der ehemals Grüne Otto, inzwischen rote Otto tritt aus der Partei aus und wechselt zur CSU und bleibt auch unter Angies Frauenregime unser aller Bürgerrechtsvernichter.

Wird nicht passieren da Beckstein nahtlos da weitermachen würde wo Otto aufhört, wenn man Aussagen von den beiden liest kann man die sowieso nicht auseinander halten. Gestern aber hat sich Otto bei den schwarz-braunen (1) unbeliebt gemacht: er hat in einem Fernsehinterview laut daran gezweifelt ob es so einen tolle Idee der bayrischen Landesregierung war die Gelder für den Hochwasserschutz in den letzten Jahren stetig zurückzufahren. Wird wohl doch nichts aus der CSU-Mitgliedschaft. Aber vielleicht kann er als CDU-Mitglied ja bei Roland dem Schmierigen(2) oder auch Geschmierten(3) unterkommen.

  1. nein, ich spiele hier ausnahmsweise mal nicht auf die eher unrühmliche Vergangenheit des Landes Bayern an, sondern eher auf die Farbe des Schlamms der sogar Black Ede nach seinem versuchten Wahlkampfauftritt gestern an den Stiefeln geklebt haben dürfte.
  2. aus irgendwelchem Grund habe ich immer den Eindruck seine nicht überdurchschnittlich üppige Haar- , äh, pracht enthält mindestens ein Kilo Fett oder Haargel
  3. wie ist der Begriff "schwarze Kasse" eigentlich entstanden? Frühere CDU-Verfehlungen? :)
Erstellt: 24. 8. 2005, 14:53
Geändert: 8. 8. 2007, 09:17

Die Flutmanager, Teil 2

Tags:

Es ist mal wieder so weit: das Wasser steht den Deutschen nicht nur sprichwörtlich, sondern buchstäblich bis zum Kinn. Diesmal hat es die Bayern erwischt. Da nun aktuell Wahlk(r)ampf ist und es sowas beim letzten Mal auch schon gegeben hat versuchen sich jetzt die Verlierer vom letzten Mal als Flutmanager. Ganz konkret: Ede Stoiber.

Schnell mal die CDU-Präsidiumssitzung abgesagt, man muss ja an der Front (praktischerweise vor der eigenen Haustür ohne das durch diese die Suppe schwappt) Präsenz zeigen. O-Ton Ede: "Es geht hier nicht um Wahlkampf, sondern darum den Menschen zu helfen!" So weit, so gut. In der Regel sind solche Sachen ja nicht nur katastrophal für die Betroffenen, sondern auch für die, die es hätten verhindern können. An der Elbe konnte man vieles einfach auf die Versäumnisse des dunkelroten Vorgängerregimes schieben, was sogar mehr oder minder gestimmt haben dürfte. Außerdem war das an der Elbe irgendwie neu.

In Bayern liegt das letzte Ereignis dieser Art dummerweise nur 6 Jahre zurück. Die bayrische SPD hat die Schuld auch an das dunkle Vorgängerregime geschoben, das hier nicht rot, sondern brau^H^H^H^Hschwarz ist und seit dem letzten Krieg (und eigentlich noch viel länger) regiert. Dummerweise ist das Regime aber immer noch an der Macht und will solche Unterstellungen nicht hören. Gestern im ZDF war ein Ort zu sehen in dem sie eine Mauer von ca. einem halben Meter quer durch die Stadt gebaut haben in den letzten Jahren. Ein paar Sandsäcke drauf und die dahinter liegenden Stadtteile sind geschützt. Ein anderer Ort (IIRC das schwer gebeutelte Eschenlohe) hat die selben Probleme seit 50 Jahren: der Bach fließt mitten durch den Ort, bei viel Wasser passt das halt nicht mehr. Dumm gelaufen, bzw. schlecht abgelaufen.

Leider sind die Bundesländer für den Hochwasser- und Katastrophenschutz zuständig (ein Thema über das ich bei Gelegenheit auch vortrefflich hetzen könnte), deshalb haben die Bayern im Moment ziemlich verloren (aka reiches Bundesland und selbst schuld wenn ihr nix macht).

Ach ja, der Kanzler. Diesmal kommt er als Zweiter ins Krisengebiet, aber ich denke er hat im Gegensatz zu Black Ede gleich im Voraus gemerkt das sich das diesmal nur begrenzt für den Wahlkampf eignet. Die Frage die sich mir hier wiedermal stellt ist: warum in aller Welt will halb Deutschland diesen Verein wählen, der sich neben dem ungemeinen Drang zum Polizeistaat (möglicherweise knapp verhindert oder abgeschwächt vom bevorzugten, aber nicht minder ver(w)irrten, Juniorpartner) vor allem dadurch auszeichnet das man irgendwelchen Trends hinterherläuft? Im Wahlprogramm der CDU sind so nette Geschichten aufgetaucht wie "alle möglichen Dienstleistungen des Bundes bis 2009 online" die die SPD schon beim letzten Mal auf dem Zettel stehen hatte (und die sie ausnahmsweise, vermutlich Dank fehlender Einspruchsmöglichkeiten des Bundesrats, schon Ende 2005 abgeschlossen haben werden). Ach ja, wo wir gerade bei Kanzlern sind: der Spitzname für Helmut Kohl in Ludwigshafen lautet bezeichnenderweise "Bimbeskanzler" (eine Erklärung über Bimbes gibt es von der Zeit). Gute Nacht, Deutschland.

Disclaimer: nein, das ist keine Wahlpropaganda für die SPD. Wenn ich mir Innenotto (Polizeistaatminister), Stolpe (Subventionsminister für Siemens, T-Systems und Freunde) und ähnliche Figuren angucke wird mir auch ganz anders. Wenn ich aber die Wahl habe zwischen "voll daneben ist auch vorbei" und "Vollgas voraus nach gestern" dann sind mir die Leute ohne klare Richtung doch lieber. Bei denen kann man wenigstens noch auf einen Glückstreffer hoffen.

Anbieterkennzeichnung