Wählt nicht gelb
Der soziale Kahlschlag hat eine Farbe: gelb. Nicht das einige der Forderungen für sich nicht schlüssig klingen würden, aber in der Summe entsteht immer ein Nachteil für die ohnehin einkommensschwächsten Schichten der Bevölkerung. Außerdem profiliert man sich gerne noch als Bürgerrechtspartei, stimmt dann aber ungehindert weiter für den Lauschangriff. Überhaupt, der große Lauschangriff, der große Sündenfall der angeblichen Freiheitspartei. Die FDP würde für ein bisschen mehr Geld für ihre Klientel ihre Seele verkaufen wenn sie noch etwas davon übrig hätte.
Wählt nicht rot (Teil 1)
Ja, die Linke. Eigentlich kann ich sie nicht wählen, weil sie mir aus irgendwelchen Gründen unsympathisch sind. Auf der Suche nach wirklich objektiven Gründen (ich mag objektive Gründe) musste ich dann doch wirklich überlegen. Sie versprechen einen sehr ausgabenintensiven Sozialstaat, es gibt einen zumindest zweifelhaften Stasi-Hintergrund einiger Mitglieder und sie haben Oskar Lafontaine. Mein Fall ist es nicht.
Wählt nicht grün
Die Grünen sind als Anti-Atomkraft und Anti-Kriegs-Partei gestartet, auch die Bürgerrechte reklamieren sie als ihr Kerngebiet. Da frage ich mich dann doch wie man dann zu dem Entschluss kommt nicht gegen das Internetzensurgesetz zu stimmen. Protokollarische Fragen hin oder her: wenn das Gesetz Mist ist stimmt man dagegen. Und die deutsche Beteiligung am Krieg in Afghanistan ist auch mit grüner Zustimmung zustande gekommen. Zum Glück hat man bisher wenigstens am Atomausstieg festgehalten.
Wählt nicht braun
Warum fordert man bei der Europawahl die Abschaffung des Soli und den Austritt aus der EU? Beides kann man im EU-Parlament nicht erreichen. Die Plakate haben bestimmt auch bei der letzten Bundestagswahl schon gehangen. Und irgendwie erwarte ich auch nicht das sich die politischen Zielsetzungen in den letzten 80 irgendwie geändert haben. Nicht das ich mit dagegen! als Grundeinstellung ein prinzipielles Problem hätte, aber irgendetwas an konstruktiven Gegenvorschlägen muss auch mal kommen. Protestwählen: gerne, aber dann bitte keine Schlägerbande.
Wählt nicht orange
Die Piratenpartei ist ganz klar eine junge Partei, sowohl was die Klientel als auch die Organisation angeht. Man hat einen festen Stamm an Themen, bei denen man sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Aber hinter diesem Kern gibt es derzeit nicht viel zu holen. Krankenkassen? Rentenformel? Diese Themen würden den Abgeordneten wohl in eigener Verantwortung überlassen bleiben. Damit ist aus dieser Richtung keine Initiative zu erwarten, allerdings vielleicht bei der Abstimmung jemand der sich tatsächlich mal Gedanken macht und nicht blind irgendwelchen Fraktionsvorgaben folgt.
Die große unbekannte ist letztlich aber die Wahl selber. Wenn nicht genug Leute die Piraten wählen sind die Stimmen weitgehend verloren. Sie finanzieren dann den nächten Wahlkampf und machen sich gut in der Statistik, aber bei keiner Abstimmung im Bundestag ändert das an keiner Abstimmung etwas.
Geändert: 3. 6. 2010, 12:28
Wählt nicht ...
Demnächst ist Bundestagswahl. Eine der wenigen Chancen § 20 Abs. 2 Satz 1 GG mal ein wenig mit Leben zu füllen. Und weil sowieso an jedem Baum und jedem Laternenpfahl irgendjemand mit einem grenzdebilen Lächeln sagt "Wähl mich!" schreibe ich an dieser Stelle eine kleine Serie die meine Gründe darstellt sie nicht zu wählen. Es geht hier nicht um einen Aufruf, nicht wählen zu gehen, sondern um Gründe gegen die zur Wahl stehenden Wege. Selbstverständlich ist gar nicht wählen auch eine Alternative, allerdings eine, die hinterher keine Beschwehrden über das Ergebnis zulässt. ;)
Die Reihenfolge richtet sich nach dem Abstimmungsergebnis bei der letzten Bundestagswahl. Aufgenommen habe ich zusätzlich noch die größte demokratisch wählbare Gefahr für die Demokratie selbst sowie die einzige derzeit im Bundestag nicht vertretene Partei bei der in meinen Augen zumindest die Möglichkeit eines Einzugs besteht.
Also dann, wählt nicht ...
Geändert: 11. 9. 2009, 21:47
Verflogen
Irgendwie muss das wohl doch am Datum liegen. Dieser Flieger hatte jedenfalls in unserem Wohnzimmer eigentlich nichts zu suchen, war aber trotzdem da.
Die Mitte des Geodreiecks auf dem letzten Bild ist ziemlich genau auf der unteren Bildkante, für eine Arbeiterin war sie damit also eigentlich schon zu groß.
Und während ich diese Zeilen schrieb war natürlich auch schon der nächste Störenfried unterwegs. Auf ein Bild von der Motte habe ich verzichtet.
AMD, nein Danke (die Fortsetzung).
Ja, es ist mal wieder so weit: ich habe einen neuen Rechenr gekauft. Da der Rechner meiner Frau langsam Auflösungserscheinungen zeigte hielt ich etwas Zeitgemäßes für angebracht. Wie beim letzten Mal war auch AMD gut im Rennen, ursprünglich sogar mein Favorit. Aber der Reihe nach.
Die Anforderungen, die ich an einen solchen Rechner hatte, sind gemessen am heute üblichen Gamerzeugs geradezu schmalbrüstig. Aber ich habe natürlich wie immer noch ein paar schräge Dinge vor:
- Prozessor mit mindestens 3 Cores
- 2 DVI-Ausgänge, wenn onboard-Grafik dann nur mit mindestens DVI-Ausgang
- Grafikkarte von AMD (Intel ist im Desktop-Bereich zu langsam, NVidia unterstützt weiterhin keine offenen Linux-Treiber)
- Gigabit-Ethernet on board, aber kein Realtek-Chipsatz
Das Problem war letztlich der letzte Punkt. Nachdem mein Laptop mit solch einem Chipsatz gesegnet ist und ich immer noch mit gelegentlichen Aussetzern des Netzwerks oder Abstürzen der Maschine zu kämpfen habe (zumindest eines der Probleme war wohl ein Treiber-Bug) wollte ich mir das ums Verrecken nicht nochmal antun. Letztlich habe ich genau 1 (ein) Board gefunden, das aktuelle AMD-Prozessoren unterstützt und nicht mit Realtek-Chipsatz ausgestattet ist: das Foxconn A7DA-S 3.0. Dummerweise war genau dieses Board bei Alternate gerade nicht lieferbar und die Herstellerwebseite ist so fundamental schlecht das sie es nicht mal aufführen. Da es keine weiteren Auswahlmöglichkeiten gab war auch dieser AMD-Anlauf weitgehend gescheitert.
Jetzt, da der Rechner seit knapp einer Woche bei mir unter dem Schreibtisch steht (ausgestattet mit Asus P5P43TD-Pro und Intel Core2Quad) ist das Board wieder lieferbar. Diesmal ist aber die Grafikkarte von AMD, ausgestattet mit verschwenderischen 1 GB RAM (der Aufpreis war marginal). Der Betrieb mit 2 X-Servern macht derzeit noch Probleme, aber ich bin guter Hoffnung.
Schlechtes Gewissen, Harry?
Nachdem er seine Koalition deswegen zersägt hat weil er dafür war meint der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein jetzt Nonnenmacher soll auf seinen Bonus verzichten. Ich finde das nicht richtig. Ich finde es wäre wesentlich cooler wenn er ihn öffentlich an die SPD spenden würde. Nicht das die SPD es wirklich verdient hätte aber das würde der CDU um Herrn Carstensen vermutlich am allermeisten weh tun.
How to configure a mail client
I was thinking about this for a while, I think it's time to share my ideas here so maybe someone will make all this happen sometime.
Every once in a while you need to configure a mail client. May it be that you simply changed it (settings import might step up to rescue here), may it be a whole new installation or just the new guy in your company that will do your paperwork from now on. Always the same things and at the end you start forgetting something. Not because it's complicated but because you are simply bored.
Does anyone rememeber this "proxy auto configuration" thing back 10 years ago? Maybe it's still out there but I haven't seen it for a while. Why not do similar things with your mail client? Ok, that's the plan: we have an XML file, best with a fixed name like EmailAutoConfig[-.*].xml where you can optionally insert a subpart at the given place like EmailAutoConfig-foobar@example.org.xml. Now this file contains everything your mailer needs to know (optionally including even the password). You would just fire up a random email client, go to the "new account" menu action and point it to the file. Enter password, done.
Doing this for a single client (like Kontact) isn't that hard and is probably possible anyway using a different approach. But when this ends up somewhere like freedesktop.org and every major (free) client would do this we would really add value for all of us. Think about that guy in the office uses Evolution, you have Kontact and your wife refuses to use anything but Thunderbird. How cool can it be to just ignore all the different config dialogs and just throw them in that simple XML file? Think even further: when a big freemail provider can just point their clients to those XML files in their webmail interface how much less does the support desk have to deal with people forgetting to check some option when they want POP or IMAP?
Ok, how would that look like? First, we need four major parts:
- Identity
- Here goes the name of the account owner, organization settings, and signature. While this isn't that important for your personal use (you would probably only use the name) it gives a great help for company setups. Encryption and signing of messages is another good thing to add here so all your company dudes will get their X.509 certs installed (or their PGP keys).
- Incoming Transport
- Yes, how do I get my mail. An extremely cool feature would be if you could define multiple transport types here (like one for POP and one for IMAP) and the user may choose. If one email program does not support some of the types it would simply not offer those to the user. Think of a webmailer: you may even import your EmailAutoConfig.xml there if you want to use a POP collector service. Every email client may select the preference it has for one or the other type and may define it's own help texts which means what (e.g. "IMAP can't be used offline without caching", "POP doen't work with subfolders" etc.).
- Outgoing Transport
- Well, sure, I bet you need that, too. At the end very similar to the last section I guess.
- Credentials
- Every setup I've ever used had the same usernames and passwords for all types of accounts, so you would end up entering them at least twice (for IMAP and SMTP) for most mail clients. We simply put them in their own section and only reference them from whereever we need.
Ok, a picture says more than 1000 words. At this point a picture might not help that much, how about this example XML file?
Disclaimer: I'm no XML guru. And I probably forgot a bunch of things that need to be added. It's just was came to my mind or what are the things I always need to enter.
Btw., the option to tell KMail that POP/IMAP and SMTP share the same authentication would be cool as you only need to change one if you got a new password.