Hallo qb.
Mit diesen Worten begann Scytale sein neues Blog. Basieren tut das ganze auf einem kleinen PHP-Skript, das ein paar Dateien parst und das Resultat über das Web präsentiert. Und weil ich bisher über sein altes System gebloggt habe verwende ich auch für mein eigenes Blog seine Software, wenn auch jetzt auf meinem eigenen Server.
Im Gegensatz zu Serendingensy, über das wir uns vorher immer geärgert haben, kann ich das auch auf meinem Server installieren. Ich versuche auf meinem Server unbedingt die Installation einer Datenbank zu verhindern. Für ein Blog, in das ich höchstens 2x am Tag etwas schreibe, brauche ich keine Monster-Software. Ich gehe sogar so weit, dass ich dieses Blog nicht wie Scytale "volldynamisch" betreibe, sondern nach jeder Änderung die Dateien per wget in ein statisches Verzeichnis werfe. Ich bin halt ein Optimierungsfreak.
qb scheint eigentlich ganz nett zu sein soweit ich bisher damit gespielt habe. Ich hätte es vermutlich trotz des Namenskonflikts sh genannt, für "schnell & hässlich". Gut, das ich es nicht implementiert habe. Ich kann kein PHP, somit hätte ich es vermutlich in bash implentieren müssen. C ist zwar schnell, aber für Stringmanipulation nicht wirklich das Wahre. Das Ergebnis wäre deutlich unhandlicher geworden, denn im Gegensatz zu PHP ist bash nicht auf den ganzen Webkrams optimiert.
Ach ja, kein PHP: atemschutzunfälle.de bekommt in der nächsten Zeit endlich ein neues Outfit. Da benutzen wir tatsächlich ein CMS mit Datenbank und PHP und unsere Unfallverwaltung habe ich tatsächlich in PHP geschrieben. Mit geeigneten Vorlagen und einigen dummen Nachfragen im IRC bekomme ich sowas auch auf die Reihe ;)
Noch etwas zum Blog: möglicherweise importiere ich noch die bisherigen Posts, damit wäre dieses Post nicht mehr das Erste. Ich werde in den nächsten Tagen regelmäßig auf der Cebit rumhängen und darüber vielleicht auch hier ablästern. Wenn allerdings einer der Mitleser auch dort aufkreuzt und bei der Gelegenheit seinen PGP-Key von mir signieren lassen will darf er sich gerne zwecks Terminabsprache bei mir melden. Da ich auf der Messe nur sehr unregelmäßig (wenn überhaupt) Mails lesen werde empfehle ich das ganze mindestens einen Tag vorher anzukündigen. Und am Freitag und Samstag bin ich nicht da.
Geändert: 8. 8. 2007, 09:17
Bahnhofsgedanken
Was erwartet man von etwas, das sich "Hauptbahnhof" nennt? Ich persönlich erwarte da die Möglichkeit mein Fahrrad mittels Aufzug oder Rampe einfach zwischen den Bahnsteigen bewegen zu können. Am Samstag hatte ich die Möglichkeit Homburg (Saar) Hauptbahnhof kennen zu lernen, was mich an dieser Stelle eines besseren belehrte. Den Bauzäunen nach zu urteilen arbeitet man gerade an einer Änderung, was mir allerdings auch nicht geholfen hat.
Warum es in Saarlouis einen Hauptbahnhof gibt ist mir nicht ersichtlich, trotzdem heißt der einzige Haltepunkt den die Fahrplanauskunft kennt so. Dort gibt es Aufzüge. Den auf Gleis 1 hat man so geschickt plaziert das es zwischen Aufzug und einem Geländer einen Durchgang von nur einem knappen halbem Meter gibt, was mit Reisetasche und Fahrrad zu eng ist. Die andere Richtung wird dann durch eine Metallsitzbank, Mülleimer und einen Automaten blockiert. Wenn mich nicht alles täuscht steht da auch noch ein Träger des Bahnhofdachs im Weg rum. An alle dem muss man erst auf der Rück- und dann der Vorderseite vorbei und dann dabei direkt über den Bahnsteig laufen, wo andere Fahrgäste warten können.
Ganz anders Ludwigshafen. Der Hauptbahnhof dort ist im Vergleich aller denkbaren Hauptbahnhöfe in seiner Stadt der Bedeutungsloseste. Vor vielen Jahren viel zu groß geplant ist er nicht nur von der Bausubstanz her heruntergekommen und für den Fernverkehr völlig bedeutungslos, er liegt auch in der Stadt quasi mitten im Nirgendwo. Ganz nebenbei behindert er auch die Verkehrsführung in der Stadt selbst, da er umständlich umfahren werden muss.
Am Freitag bin ich zum ersten Mal bewusst über den Bahnhofsvorplatz gelaufen, der im Vergleich mit der eigentlichen Anlage ein Schmuckstück ist. Leider ist dies nahezu vergeudet, da der Bahnhof selbst nicht mal für den Nahverkehr eine entscheidende Bedeutung hat. Ach ja: das Ding ist ein häßlicher Zweckbau, aber wenigstens hat man damals an die Rampen gedacht das man problemlos an die Bahnsteige herankommt.
Meine ganz eigene Beziehung zum diesem Stück Beton hat mein Umzug nach Ludwigshafen geprägt. Ich wollte damals nach Maudach, mangels Internet konnte ich damals aber keine wirklich gute Anreise herausfinden. Da die Fahrt nach Ludwigshafen-Rheingönheim gleich mehrere Mark teurer gewesen wäre entschied ich mich für die Fahrt nach LU Hbf um dort auf den Nahverkehr umzusteigen. Nach meiner Ankunft dort musste ich erst mal suchen wie es weitergeht. Die nächste Fahrtmöglichkeit nach Rheingönheim hat dann mindestens eine halbe Stunde auf sich warten lassen. Von dort lief ich dann einen halben Kilometer (zum Glück in die richtige Richtung) zur nächsten Bushaltestelle von der ich bis Maudach fahren konnte. Zu allem Überfluss hatte auch mein Handy unterwegs endgültig den Geist aufgegeben, was meiner Stimmung auch nicht unbedingt zuträglich war.
Vorletzten Donnerstag habe ich auf dem Heimweg aus der Stadt ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs zwei Frauen in einem Auto aufgesammelt, die in die Bahnhofstraße wollten (genauer zu Das Haus, falls das jemandem was sagt). Eigentlich eine gute Idee sich dann erstmal an den Schildern Richtung Bahnhof zu orientieren, was allerdings bei mehreren Bahnhöfen in einer Stadt auch ziemlich daneben gehen kann. In Ludwigshafen ist es noch schlimmer: an der Stelle des ehemaligen Hauptbahnhofs befindet sich heute das Rathauscenter. Der Ort an dem man dort eine Bahnhofstraße platzieren könnte umfasst also grob gesagt die gesamte Innenstadt. Zum Glück war das Ziel der Beiden nicht wirklich weit weg, ich nehme an das sie es dank Karte (allerdings fast ganz ohne Straßennamen, welch genialer Einfall) und meiner Beschreibung doch noch gefunden haben.
Was macht man eigentlich in einer Stadt die einige Kilometer von der nächsten Eisenbahnlinie entfernt liegt? Gehrden, die Heimatstadt meiner Freundin, lag bis in die 50er Jahre an einer Straßenbahnlinie nach Hannover. Der Name Bahnhofstraße ist geblieben, ansonsten ist davon nicht mehr viel zu sehen.
Geändert: 8. 8. 2007, 09:17
Ich fünzige
Unter diesem Motto veranstaltet das Saarland gerade einen Wettbewerb anlässlich seines fünfzigsten Geburtstages. Während richtige Bundesländer gerade gerade noch 5 Jahre von der Normrente entfernt sind (vulgo: ihren Sechzigsten begehen) ist das Saarland schon seit Jahren in Frührente. Mein favorisierter Vorschlag, mangels Erfolgsaussichten nicht eingereicht, ist weder von mir noch neu. Aber aus aktuellem Anlass könnte man ihn doch mal schön umformulieren: 50 Jahre Saarland. Jetzt sollten 50 Monate doch reichen, das der Insolvenzverwalter alles geordnet abwickeln und die Reste meistbietend (an den einzigen potentiellen Abnehmer) verscherbeln kann. Auch wenn Ministerpräsident "es werden keine Schulen geschlossen" Müller gerade mal wieder betont hat, dass es keine Untersuchungen darüber gäbe, dass größere Bundesländer kostengünstiger wären (an welchem Beispiel auch?), so könnte man dann wenigstens ihn einsparen. Eine Beteiligung der SED^H^H^HLinkspartei an einem westdeutschen Parlament wäre damit auch vorerst gebannt, auch wenn sich das Thema im Moment sowieso erledigt zu haben scheint. Egal, weg damit jetzt. Berlin bereitet seinen Abgang ja schon selbst vor, als nächstes sollte man dann wohl mal Bremen auf's Korn nehmen.
Geändert: 8. 8. 2007, 09:17
Broken by implementation
Das ganze auf Englisch, vielleicht lesen die Brummer ja mit.
My SMTP implementation is rather anal about the command syntax. With this I reject dozens of mail per day just because they send me crappy commands. Between all this messages it's still quite unusual if the sending SMTP part logs a syntax error. That means that when I start to send a mail the other SMTP server sends garbage. Normally this means that I've done something wrong, so I started digging a bit.
Yesterday I found out that sssecure.net sends SMTP replys like "250 Ok\r\r\n". Took some time to find out what was happening as I initially expected an off-by-one on my side. After some time I found out that the company that states "Providing outstanding security for internet services since 1995" gives there customers the ultimate email security: receiving no mails at all. One of the customers seems to be kinseyspharmacy.com, as their MX points to sssecure. At the other hand I'm not that sure that they don't become what they deserve as their website looks as if they could be just another spammer. Don't know if they are, but garage pharma companies tend to be.
Geändert: 3. 6. 2010, 13:04
Vollgas an die Wand
Momentan amüsiert sich die Fachwelt über die DB-Telematik-Pleite beim Aufbau des neuen "Polizeifunks", allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Die eine Hälfte freut sich einfach, dass wieder mal eine dämliche Aktion des bunten Ottos schief gegangen ist, einen deutschen Großkonzern zu subventionieren. Die andere Hälfte hat die Pleite aus der fachlichen Sicht schon lange vorhergesagt. Trotz heftiger Dementis der Vielzahl an der (Ver-)Planung beteiligten Leute haben wir wieder einmal Recht behalten.
Die Geschichte hinter dem ganzen Kram ist eigentlich zu traurig, aber lachen ist einfach besser für den Blutdruck. Das System wird jetzt teurer, kommt später und kann weniger als bisher immer versprochen. Wenn es eingeführt wird (evtl. 2010) ist das System selbst dann etwa 20-25 Jahre alt. Die Entwicklungen für das Tetra-Funksystem sind nämlich auch schon eine Weile her. Vieles von dem würde man so heute nicht mehr machen hat man mir von berufener Stelle berichtet.
Überall wird auch immer vom Polizeifunk geredet. Das ist soweit korrekt, die Polizei ist auch die treibende Kraft hinter dem ganzen. Gerne unterschlagen wird aber das zusätzlich auch noch Feuerwehren, Rettungsdienste usw. das System nutzen sollen.
Bei den 5,1 Milliarden, die die DB-Telematik da gerade gefordert hat, sind im Übrigen die Funkgeräte noch nicht enthalten. Jede Gemeinde muss für ihre Feuerwehrfahrzeuge neue Funkgeräte beschaffen. Jede Rettungswache von DRK, Johannitern und wer sonst noch so alles rumfährt muss neue Funkgeräte beschaffen. Die Preise für die Dinger werden sich sicher nicht im Bereich der heutigen Wegwerf-Handys bewegen. Die Teile sollen nämlich viele Jahre, gerne auch Jahrzehnte halten. Nebenbei ist der Markt viel kleiner als für Handys. Rechnen wir also mal (ganz optimistisch) mit 500 € pro Gerät. Meine Heimatgemeinde Wennigsen (15.000 Einwohner) hat 8 Feuerwehren und 13 Fahrzeuge. Dazu kommen noch mindestens 1-2 Gerätehäuser, in denen ebenfalls ein Funkgerät zur Verständigung mit den Fahrzeugen steht. Sind alleine dort weitere 7.500 € (Minimum!). Wenn man sich Städte wie Mannheim mit Dutzenden von Fahrzeugen anguckt kann man ja mal hochrechnen wie viele Millionen da noch hinzukommen werden. Die Leitstellen (Aufgabe der Kreise bzw. kreisfreien Städte) müssen auch noch auf deren Kosten umgerüstet werden.
Ganz nebenbei wurde die Einführung natürlich immer weiter nach hinten verschoben. Erst 2000, dann zur WM, dann ein Rumpfnetz an den Spielorten zur WM, jetzt 2010, bald 2015? Die Gebietsabdeckung wird wohl auch nicht das Gelbe vom Ei werden, die Möglichkeiten schnell ein Notnetz nach einer Überschwemmung oder so wieder aufzuziehen werden systembedingt auch eingeschränkt. Insbesondere die Polizei hat schon vor vielen Jahren die Beschaffung von "alten" Funkgeräten scheinbar eingestellt. Wenn man sich diverse Dokus ansieht: die riesigen grünen Funkgeräte mit den zwei Rädern auf der Vorderseite (Bezeichnung Fug 10a), mit denen die Polizisten meist ausgerüstet sind, sind mal locker 20 Jahre alt, die Akkus entsprechend gut. Neugeräte davon gibt es begrenzt noch (zum Stückpreis von weit über 1000 €!!), hergestellt wird das meines wissens aber schon eine ganze Weile nicht mehr. Bei den meisten Feuerwehren wird das seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr eingesetzt, weil es unverantwortlich wäre. Wenn ich in einem brennenden Haus rumlaufe würde ich ganz gerne ein funktionierendes Funkgerät haben und keines dessen Akkus alle 10 Minuten die Grätsche macht. Beim Ausbau des Fahrzeugfunks gilt entsprechendes. Deshalb drängelt die Polizei jetzt verstärkt auf die Einführung von etwas neuem. Ganz nebenbei sind Verschlüsselung der Übertragung und Datenfunk (allerdings mit erbärmlichen Datenraten) Sachen die im Feuerwehralltag eine untergeordnete Rolle spielen, für die Polizei aber durchaus nützlich sind.
Jeder halbwegs informierte Feuerwehrmann (man frage zum Beispiel auf news.feuerwehrmann.de in feuerwehrmann.kommunikation, da laufen genug rum) sagt seit Jahren, das genau das passiert, was jetzt langsam offiziell wird: teurer, kleiner, später. Bisher wurde es (wie so oft) von oben immer wieder geleugnet. Auch jetzt will es keiner zugeben, statt dessen werden irgendwelche nicht vorhandenen Erfolge bejubelt. Aber langsam sickert die ganze Traurigkeit ans Tageslicht. Hurra Deutschland.
Geändert: 8. 8. 2007, 09:17
Programmierter Wahlbetrug?
Im Vorfeld einer Wahl in Cottbus recherchiert Fefe gerade eifrig Fakten rund um deren Vorbereitungen. Dabei geht es vor allem um deren Wahlmaschinen, die kürzlich von einer niederländischen Gruppe gehackt worden sind. Ganz nebenbei gibt es jetzt eine Petition, dass der deutsche Bundestag den Einsatz von Wahlmaschinen doch bitte verbieten würde, weil er den Grundprinzipien der offenen Wahl zuwiderläuft. Empfehlung: mitmachen.
Geändert: 8. 8. 2007, 09:17
Lange Sachen sind nicht gut
Wer heutzutage Software schreibt sollte sich Gedanken über die Portabilität machen. Mit mehreren Jahren Verspätung halten jetzt nämlich auch im PC-Bereich die 64 Bit-Architekturen, allen voran AMD64, Einzug. An dieser Schwelle gibt es nun einige Stolpersteine aufgrund der Datentypen, die zu beliebigen Problemen führen können. Deshalb hier ein kleiner Überblick:
OS | Linux | Windows | ||
---|---|---|---|---|
Architektur | x86 | AMD64 | x86 | AMD64 |
int | 32 | 32 | 32 | 32 |
long | 32 | 64 | 32 | 32 |
Wie man sehen kann wächst der long unter Windows nicht mit wie er das auf den meisten anderen Plattformen tut. Dahinter steckt keine Bösartigkeit, sondern gute Überlegung. Micro$oft will die Kompatibilität zwischen 32- und 64-Bit-Anwendungen erhalten. Auf diese Art lassen sich die Anwendungen durch einfaches Neucompilieren fast vollständig portieren. Die andere Interpretationsmöglichkeit, dass die meisten Windoze-Programmierer mit 64 Bit longs überfordert wären, lasse ich jetzt mal unter den Tisch fallen *eg*.
Wenn man einen 64 Bit langen Datentypen haben will steht die Compilererweiterung long long auf beiden Plattformen bereit. gcc unterstützt das schon seit Version 2.x, die neueren Windows-Compiler sollten es auch beherrschen. Ansonsten gibt es häufig auch definierte Typen wie int64 oder u64, letzteren insbesondere im Linux Kernel.
Also, wer Software schreibt die sowohl auf Windows als auch unter unixoiden Systemen auf verschiedenen Plattformen laufen soll sollte die Finger vom Datentyp long lassen. Er sollte nur verwendet werden wenn das die benutzten Funktionen (z.B. ftell() und fseek()) so verlangen. In allen anderen Fällen hilft kurzes Nachdenken und die anschließende Verwendung von int oder long long.
Geändert: 8. 8. 2007, 09:17
Falscher Film?
Bin ich eigentlich der einzige, der sich langsam vorkommt als wäre er im Kino falsch abgebogen? Wir haben zwar alle zusammen mit Spock gelernt, dass manchmal das wohl eines Einzelnen über das von vielen geht. Da sind also zwei israelische Soldaten entführt worden (möglicherweise auf dem Boden eines Nachbarstaats auf dem sie eigentlich nichts zu suchen hatten) und jetzt sind bei der "Rettungsmission" schon diverse ihrer Kollegen ums Leben gekommen.
Dann bombardiert Israel versehentlich ein UN-Gebäude, das als solches gekennzeichnet war und dessen Position bekannt war. Wir haben ja aus diversen Affären rund um CIA, NSA und BND gelernt, wie unglaublich schlecht Geheimdienste doch arbeiten. Aber das der israelische Geheimdienst, der früher eine Handvoll Zielpersonen in ganz Europa aufspüren und nahezu ohne Kollateralschaden liquidieren konnte, nicht mal eine verdammte Straßenkarte lesen kann ist eigentlich unglaublich. Vor allem weil die UN offenbar nach jedem Treffer nochmal bei ihnen angerufen hat und Bescheid gesagt hat das sie da irgendwas vermurksen.
Israel hat zugesagt, Luft- und Seekorridore für humanitäre Transporte einzurichten. Wie gnädig. Verdammt, da geht es um tausende von Menschenleben. Die UNO möge bitte mal den ständigen Schurkenstaat im Sicherheitsrat ignorieren, sich bei den arabischen Nachbarn ein paar Zerstörer ausleihen, diese weiß streichen und sich dann die Korridore selbst nach Notwendigkeit definieren. Die Routen werden Israel vorher mitgeteilt, das Kommando über die Schiffe bekommen neutrale Personen, die mit keiner der Kriegsparteien was am Hut haben, zum Beispiel ein paar Japaner. Die Schiffe fahren ihre Routen, wenn Attacken auf die angekündigten Transporte erfolgen wird entsprechend für die Sicherheit der Hilfslieferungen (und nur genau dafür) gesorgt.
Klar, das ganze ist leider ein Wunschtraum. Andererseits verspielt die UNO durch ihre durch die weltgrößte Terrororganisation erzwungene Bewegungslosigkeit gegenüber Israel die letzten potentiellen Sympatien in der arabischen Welt. Wer auch immer von einer "jüdischen Weltverschwörung" faselt muss objektiv für einen Spinner gehalten werden. Angesichts der aktuellen Ereignisse frage ich mich jedoch ernsthaft, wie man so etwas einem weniger gebildeten arabischen Bürger klar machen soll, der auf der einen Seite die Nachrichten verfolgt und auf der anderen Seite Wahnvorstellungen wie die Auschwitzlüge von seinen religiösen Führern und anderen Wirrköpfen wie dem iranischen Präsident vorgesetzt bekommt. Nach diesen Entgleisungen wusste in Europa jeder das man ihn besser ignorieren sollte. Aber wenn ein europäischer Staatschef via BILD irgendwelche Hetze verbreiten würde, die sich auf entfernte Teile der Welt bezieht, so würde das in den sozial schwächeren Bereichen Deutschlands auch die Mehrheit für bare Münze nehmen. Die einzige Chance jetzt noch was zu retten sehe ich in der allgemein geforderten Friedenstruppe. Für die Stabilität des Libanons ist dabei die Entwaffnung aller Milizen im Südlibanon unumgänglich.
Gleichzeitig sollte die Truppe aber auch befugt und ausgerüstet (!) sein jedwedes Gerät des israelischen Militärs, das die Grenze überquert oder über diese hinwegfeuert, augenblicklich zu Klump zu schießen. Ansonsten macht die UNO am Ende nur die Drecksarbeit für Israel: sie nimmt ihren Zielscheiben die Möglichkeit zurückzuschießen. Nicht das ich Leuten, die Raketen auf Wohngebiete abfeuern, nicht auch die Pest an den Hals wünsche. Aber wie wir ja in den letzten Jahren lernen durften können weder die jüdischen noch die arabischen Einwohner des gelobten Landes gut zielen und verursachen massiven Schaden bei ihrem wenig zielgerichteten Rumgeballer. Wenn dabei mal eines der "legitimen" Ziele getroffen wird ist das schon bald als Glückstreffer einzustufen.
Geändert: 22. 8. 2009, 22:14
Kein Anschluss...
Meine Freundin erlebt die weiten des Internet derzeit über ein von meinem Kumpel und Hoster Martin geliehenes 28.8k-Modem. Das ist in Zeiten der vom rosa Riesen weiterhin stark beworbenen Zugangstechnologie Damn Slow Line (aus Marketinggründen nur kurz als DSL bezeichnet) in der Tat etwas langsam. Also zog ich los um Abhilfe zu schaffen.
Versuch Nr. 1: Billig-PCI-Karte vom Media-Markt. Eingebaut, tut sich nix. lspci brachte mir die PCI-Id, mit deren Hilfe ich nach einigem Suchen bei Linuxant gelandet bin. Dort gab es den Treiber hsfmodem zum Download, den ich testweise installierte. Die Freude war jedoch stark getrübt, als ich die Nutzungsbedingungen gelesen habe. Kostenlos bringt der Treiber 14,4k, nur nach Registrierung gibt es volle Geschwindigkeit. Kurzerhand habe ich darauf die Karte ausgebaut und umgetauscht.
Versuch Nr. 2: andere PCI-Karte vom Media-Markt. 5 € teurer als die vorherige Inkarnation, dafür mit einem schönen Pinguin auf der Packung. Eingebaut, gebootet. Das mich der hsfmodem-Treiber wieder begrüßte wunderte mich nicht, schließlich hatte ich ihn nicht gelöscht. lspci spuckte die selben Angaben wie zuvor aus, was mich dann doch arg an meinem Verstand zweifeln ließ. Ein wenig Recherche auf der Treiber-CD (ein auf den ersten Blick recht brauchbarer, als Firewall deklarierter, Paketfilter für Windoze lag auch bei) bestätigte jedoch meine Vermutungen. Ja, Linux wird unterstützt, aber dafür kauf dann bitte die Lizenz für 20US$.
Warum um alles in der Welt soll ich für ein Modem, das 25 € gekostet hat, noch mal 20US$ für einen Treiber drauflegen? Ok, soweit vielleicht noch verständlich. Aber wenn für das Modem dann auf der Packung mit einem Tux geworben wird halte ich das für eine Unverschämtheit. Das Teil hat jedenfalls kurz danach den Weg seines Vorgängers zurück in den Mediamarkt angetreten.
Versuch Nr. 3: ich habe ein wenig bei Alternate gestöbert. Dabei habe ich ein Auge auf das ehemalige Elsa Microlink 56 PCI geworfen. Elsa hatte ja einen guten Ruf. Auf der Homepage der Nachfolgefirma Devolo gab es auch einen Linux-Treiber zum herunterladen. Ein Blick in das Archiv warf mir die drei magischen Buchstaben hsf entgegen, worauf ich auch diesen Kandidaten von der Liste strich. Ich werde mein Glück jetzt mit einem seriellen 56k-Modem versuchen, in der Hoffnung das es den AT-Befehlssatz spricht und damit nicht mal eine Neukonfiguration notwendig wird. Drückt mir die Daumen.
Geändert: 8. 8. 2007, 09:17
Verdienter Lohn
Nach zahllosen Angriffen gegen die Zivilbevölkerung hat der Staat Israel nun die Geduld verloren und zur Selbstverteidigung gegriffen. Da die anliegenden Staaten die islamischen Terrororganisationen in den Grenzgebieten eher unterstützen als bekämpfen... Schwachsinn? Genau, genug mit der Propaganda. Also, nochmal.
Unter der zynischen Bezeichnung "verdienter Lohn" massakriert Israel gerade nicht nur palästinensiche Zivilisten in den Flüchtlingslagern (der Krieg gegen den Libanon stoppt natürlich nicht den ganz normalen Wahnsinn im Gaza-Streifen und im Westjordanland), sondern auch die Zivilbevölkerung des Libanons und zahlreiche Urlauber. Nicht, dass ich an dieser Stelle die Angriffe des Hisbollah in irgendeiner Art und Weise verharmlosen möchte, das liegt mir völlig fern. Ich frage mich nur gerade welchen Unterschied es derzeit zwischen den beiden Kriegsparteien gibt.
Beide Seiten schießen gerade mit allem was sie haben auf die gegnerische Zivilbevölkerung. Der Hintergedanke der Israelis könnte folgender sein: wenn sowohl im Gazastreifen als auch im Libanon kein Stein mehr auf dem anderen ist gibt es nicht viel Möglichkeiten für einen eigenen Palästinenserstaat. Und den Südlibanon könnte man ja auch gleich noch okkupieren, oder? Wem gehören noch gleich die Golanhöhen?
Das Israel langsam der Kragen Platz ist ja durchaus verständlich. Das man die Fluchtwege bombardiert wenn man die weitere Verschleppung eines eigenen Soldaten verhindern will ist ja noch halbwegs nachzuvollziehen. Aber ehrlich, wie lange hält sowas realistisch auf? Vielleicht eine Stunde oder zwei. Wenn man also den Mann zurückhaben will dann muss man das Gebiet ständig überwachen. Das könnte man aber genausogut ohne die Infrastruktur dort um Jahre zurückzuwerfen. Und wie hilft es die Verschleppung eines Mannes zu verhindern wenn man den Strom abschaltet? Nein, nicht einfach abdrehen, sondern mal wieder zerstören.
Wenn jemand wie unsere Entwicklungshilfeministerin den Mut besitzt den Mund aufzumachen wird ihr gleich Antisemitismus vorgeworfen. Das ist ein alter Trick, der insbesondere gegenüber Deutschen immer wieder angewendet wird. Jede Kritik am Staat Israel wird gleich als Judenfeindlichkeit ausgelegt. Der größte Terrorist der Welt, Mr. great failure, findet die ganze Sache auch gut und will Israel erst mal eine Woche lang Infrastruktur zerstören lassen. Aber mal ganz ehrlich, welche Gefahr geht von flüchtenden Touristen aus, die Israel dazu bewegen könnte ein Flughafenterminal zu bombardieren?
Den Niedergang des isrealischen Gerechtigkeitsempfindens hat Fefe übrigens ganz passend zusammengestellt. Das Ende der ganzen Sache könnte dabei durchaus zum dritten Weltkrieg werden: ein Terroristenstaat im Besitz von Atomwaffen bringt jetzt auch die letzten gemäßigten Kräfte in der arabischen (und restlichen) Welt gegen sich auf. All das Geheule über die Opferrolle in der sich Israel immer sieht ist völliger Schwachsinn. Nahezu kein Staat hat in den letzten Jahrzehnten so konsequent die Täterrolle gespielt und sich immer als Opfer dargestellt.
Wenn Wirrköpfe wie der iranische Präsident die Zerstörung Israels fordern folgt zu Recht ein Sturm der Entrüstung. Aber bei dem Karma was die seit Jahrzehnten verbreiten ist es kein Wunder wenn denen bald jeder an den Kragen will. Und mal ganz ehrlich: im Moment fällt mir außer Nordkorea kein Staat ein der die Zerstörung des Staates selbst mehr verdient hätte. Wohlgemerkt, die Zerstörung des Staates und meinetwegen auch der politischen Führung. Die Bevölkerung ist davon ausdrücklich ausgenommen. Auch wenn die Engländer es versucht haben, die deutsche Zivilbevölkerung hat den zweiten Welt krieg auch überlebt, auch wenn viele beim Krieg selbst mitgewirkt haben.